MACE - Metadata for Architectural Contents in Europe

Martin Wolpers, Fraunhofer FIT

MACE (Metadata for Architectural Contents in Europe) ist ein Internetportal, welches die Datenbestände verschiedener Architektur-Archive zusammenführt und diese über Metadaten interessierten Personen, ArchitekturstudentInnen sowie PraktikerInnen zugänglich macht. Martin Wolpers, MACE Projektleiter, beschreibt in seinem Beitrag die Ziele, Ansätze und die verschiedenen Vorteile von MACE. (Abbildung: Detailansicht Webseite MACE, FH Potsdam)

MACE (Metadata for Architectural Contents in Europe) will die über ganz Europa verteilten großen Architektur-Archive mit Datenbeständen über realisierte Bauprojekte miteinander verknüpfen und bestehenden Architektur- und Design-Communities zugänglich machen. MACE entwickelt eine benutzerfreundliche web-basierte Infrastruktur, mit der Datenbestände über Bau- oder Designprojekte archivübergreifend ohne großen Aufwand auf bequeme Art und Weise für den Benutzer erschlossen werden können. Dazu werden die Inhalte der Architekturarchive in Europa (und darüber hinaus) mit zusätzlichen Merkmalen und Beschreibungen ergänzt, die teils manuell und teils automatisch erzeugt werden.

Screenshot des MACE Portal (Abbildung: MACE, FH Potsdam)

Auf Basis der Annotationen bietet das MACE Portal neuartige Zugänge zu den Architekturprojekten, die deren Auffinden an die Arbeits- und Denkweise von Architekten anpassen. Architekten und allgemeine Nutzer haben so beispielsweise die Möglichkeit, die zur Verfügung stehenden Daten nicht nur per einfacher Suchbegriffe zu erschließen, sondern können die gesuchten Projekte mittels eines Bilder-Browsers auffinden, wobei auch der Architekturstil, das Jahr oder die Region, in der das Projekt realisiert oder geplant wurde, als Suchbegriffe möglich sind. Darüber hinaus sind die Projekte mithilfe von Architekturklassifikationen beschrieben, so daß über diese Klassifikation ein Zugang durch fortschrittliche Navigationshilfen stark vereinfacht wird.

Die MACE-Plattform bietet darüber hinaus auch Community-Dienste an, die den Nutzer die Kommunikation und Kollaboration vereinfachen. Durch die Integration des ALOE-Systems (entwickelt am DFKI) in MACE können Nutzer Inhalte untereinander austauchen, Diskussionsgruppen bilden und Web2.0-artige Bewertungen der zur Verfügung gestellten Informationen vornehmen. Mithilfe der Förderung der Communities ermöglicht MACE dem Nutzer einen besseren Überblick über die zur Verfügung stehenden Projekte, läßt ihn aktiv an der Erstellung der Beschreibung der Projekte teilnehmen und bietet so ihm die Möglichkeit, durch einfache aktive Mitarbeit neue und interessante Ideen zu entwickeln, bestehendes Wissen zu nutzen und dieses mithilfe der Communities zu vertiefen.

Screenshot des MACE Visual Project Browser (Abbildung: MACE, FH Potsdam)

Um die genannten Funktionalitäten zu ermöglichen, setzt die MACE-Plattform auf einer Reihe verschiedener Beschreibungen der Architekturprojekte auf. Diese in sogenannten Metadata formulierten standardisierten Beschreibungen enthalten neben traditionellen inhaltsbezogenen Metadaten und Ontologien, auch Informationen über den Kontext eines Projekts sowie über den möglichen Einsatz der Inhalte in Lernprozessen. Ebenso werden die Nutzungsdaten der Verwendung der Informationen erfasst, so daß auf Basis dieser benutzerbezogenen und sozialen Metadaten die oben beschriebenen Community Funktionalitäten ermöglicht werden können.

Screenshot der MACE Detail-Seite (Abbildung: MACE, FH Potsdam)

Die Föderation der Repositorien öffnet entsprechend deren Inhalte für die weltweite Verwendung durch unterschiedlichste Nutzer, etwa in der Lehre, wo vorher nur kleine Benutzergruppen Zugang hatten. Darüber hinaus fördern spezielle Community-Werkzeuge den Austausch und die Diskussion innerhalb der Branche. Damit schafft MACE die Grundlage für einen verbesserten E-Learning-Standard im Architekturbereich.

Eine enge Anbindung der Partner an Universitäten und professionelle Nutzer stellt sicher, dass die Interessen der Anwender ausreichend berücksichtigt werden. Da die Nutzer über ganz Europa verteilt leben und arbeiten, werden im Projekt auch multikulturelle und multilinguale Aspekte berücksichtigt.

MACE wird im Rahmen des eContent+ Programms von der Europäischen Union gefördert wird. Neben dem Koordinator Fraunhofer FIT sind folgende Partner beteiligt: Collaboratorio, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, European Association of Architectural Education, Fachhochschule Potsdam, Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB, Humance AG, Katholische Universität Leuven, NAUTES S.r.l, Offene Universität der Niederlande (OUNL), Polytechnische Universität Delle Marche, Polytechnische Universität Mailand, Technische Universität von Katalonien und die Universität Iuav Venedig.

Weitere Informationen zu MACE finden Sie unter: www.mace-project.eu.