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"Hallo Beethoven" - die interaktive Webpage für Kinder im Beethoven-Haus BonnJulia Ronge, Beethoven-Haus BonnKonnte Beethoven Trompete spielen? Woher kamen eigentlich seine Ideen? Was war sein Lieblingsessen? Ging Beethoven zur Schule? Kinder haben viele Fragen an das Leben des berühmten Komponisten. Antworten finden sie jetzt bei "Hallo Beethoven", der neuen Internetseite des Beethoven-Hauses Bonn. (Abbildung: Ludwig van Beethoven, Beethoven-Haus Bonn) Die Seite richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 13 Jahren. Ziel ist es, ein möglichst authentisches Beethoven-Bild zu vermitteln und die Vorstellung vom allgewaltigen Titanen zu entmythologisieren. Ohne Zweifel ist Beethoven einer der bedeutendsten Komponisten, die je gelebt haben. Aber er war auch und vor allem ein Mensch. Die Kinder lernen diesen Menschen auf unterhaltsame und spielerische Weise kennen.
Schon die Startseite lädt zum Stöbern und Entdecken ein. In Beethovens Arbeitszimmer bewegen sich einzelne Gegenstände bei Mauskontakt und fordern zum Anklicken auf - von hier gelangt man zu den verschiedenen Themenbereichen rund um Beethovens Leben und Werk. Bei der Auswahl dieser Themen wurde besonders auf Beethovens Lebenswelt Wert gelegt. Damit werden Bereiche abgedeckt, die auch in der Erfahrungswelt von Kindern liegen und wo diese direkte Vergleichsmöglichkeiten haben: Beethovens Tagesablauf, seine Leibspeisen und Wohnungen, seine Kindheit und seine Familie, Freunde und Liebe (war Beethoven überhaupt verliebt?), Beethovens Schulzeit und seine berufliche Ausbildung, Arbeiten und Geld verdienen und seine Krankheiten. Aber auch komplexere Themen wie Krieg, Verlagsgeschäfte und der Musikbetrieb seiner Zeit werden näher ins Visier genommen. Der Einstieg ist beliebig, denn die Einzelkapitel bauen nicht aufeinander auf. So kann jeder genau den Bereich kennen lernen, der ihn am meisten interessiert.
Die Inhalte werden abwechslungsreich präsentiert. Um die Kinder nicht mit langen Bleiwüsten zu überfordern, werden die meisten Texte in Häppchen angeboten, die einzeln abrufbar sind. Den geschriebenen Text lockern Elemente zum Hören auf: dazu gehören nicht nur Musikbeispiele, sondern auch vorgelesene Originalzitate. Das ist nicht nur unterhaltsam, sondern hilft auch beim Verständnis der historischen Redewendungen. An allen Stellen dürfen die Kinder selbst entscheiden, was und wie viel sie sich ansehen möchten. Viele Hintergrundinformationen zum Hauptstrang werden in separat abrufbaren Modulen angeboten. So gibt es zu Personen, Sachverhalten oder Fachbegriffen ein Notizbuch, das Näheres zum Thema enthält, oder den Plattenschrank für die genannten Werke. Komplizierte Hintergrundinformationen, die nicht unbedingt zum Verständnis nötig sind, vor allem aber vielleicht die Älteren interessieren, werden als MEHR angeboten. Immer besteht die Wahl: lesen bzw. hören oder weglassen. Die zwei für Beethovens Biographie wichtigsten Dokumente - das Heiligenstädter Testament und der Brief an die unsterbliche Geliebte - werden in unterschiedlichen Fassungen angeboten: in Beethovens Original, d.h. in seiner Sprache und mit seiner (bisweilen katastrophalen) Orthographie und Interpunktion; in einer "übersetzten" und kommentierten Fassung mit moderner Rechtschreibung und einer vereinfachten Sprache, damit die Kinder auch dazu Zugang finden; und schließlich in einer Kurzfassung, die nur das Wesentliche enthält. Auch die Gestaltung ist medien- und zielgruppengerecht. Neben zahlreichen originalen Abbildungen aus Briefen, Noten, Bildern und anderen Dokumenten fallen besonders die humorvollen Illustrationen ins Auge: Beethoven wutentbrannt, wie er mit Büchern nach seiner Dienstmagd wirft; Beethoven lachend im Kreis seiner Freunde; Beethoven mit einem Blumenstrauß vor der Haustür seiner Liebsten - erst die Zeichnungen bringen Leben in die Darstellung. Dabei wurde großen Wert auf Authentizität gelegt. Moden, Mobiliar oder technische Geräte - wie z.B. Beethovens Kaffeemaschine - entsprechen ihren historischen Vorbildern (werden aber bisweilen offen ironisch aufgebrochen). Personen aus Beethovens Umfeld, von denen Originalabbildungen existieren, werden im Original gezeigt. Alle übrigen bekommen frei erfundene Gesichter. Lediglich Beethoven taucht in jeder denkbaren Darstellung auf: als Büste oder Ölgemälde, in Zeichnungen und Lithographien, als träumendes Kleinkind oder großer Pianist - mal in einer Originalabbildung, mal als Illustration. Trotz der Originaltreue sind die Zeichnungen kindgerecht und wirken nie altbacken oder langweilig. (Abbildung: Beethoven wutentbrannt, Beethoven-Haus Bonn)
Inhaltlich basiert der Internetauftritt auf dem aktuellen Kenntnisstand der Forschung und bezieht sowohl neueste philologische als auch biographische Ergebnisse mit ein. Auf Begebenheiten, die sich nicht durch Quellen oder verlässliche Zeitzeugen belegen lassen, wurde verzichtet. Althergebrachte Anekdoten sind bewusst ausgeklammert oder werden z.B. in der Gerüchteküche als falsch entlarvt. Menschen mit Hörbehinderungen haben die Möglichkeit, sich die gesprochenen Zitate auch als Schrifttext anzeigen zu lassen. Außerdem ermöglicht ein spezielles Feld, alle Schrifttexte in höherer Zeichengröße und mit einem Schwarz-Weiß-Kontrast darzustellen, so dass Menschen mit Sehbehinderungen bessere Lesemöglichkeiten haben.
Mit einer speziellen Kinderseite rundet das Beethoven-Haus Bonn seinen Internettauftritt mit Digitalem Archiv ab. Ebenso wie die allgemeine Webpage des Hauses wird auch die Kinderseite in deutsch und englisch erreichbar sein. Die Seite, die auch im Studio des Museums zu sehen ist, ergänzt das breit gefächerte museumspädagogische Angebot des Hauses, zu dem auch Kindernachmittage im Museum und Ferienworkshops gehören. Viele der Fragen, die Kinder an eine so überwältigende Persönlichkeit wie Beethoven haben, stammen direkt aus pädagogischen Erfahrungen vor Ort. Auch der erste Test wurde mit "Museumskindern" durchgeführt: Schon in der Anfangsphase des Projektes unterzogen wir ein Unterkapitel den kritischen Augen der Anwender, um Funktionalitäten, Navigation und optische Aufbereitung auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Die Tester waren begeistert und haben uns noch wertvolle Tipps gegeben. Seit Anfang Dezember 2007 können sich alle von der Umsetzung überzeugen. Die englische Version wurde am 1. April 2008 gestartet.
(Abbildung: Beethoven schaut durch die Tür, Beethoven-Haus Bonn)
Medienpädagogisches Konzept: LCG Media for Children - Louise Carleton-Gertsch; Illustration und Gestaltung: Alexander Steffensmeier; Projektleitung: Friederike Grigat; Technische Realisation: Virtual! Köln; Deutsche Sprecher: Bruno Tendera und Heike Bänsch, aufgenommen von M!music; Englische Sprecher: Tom Zahner und Katie Jordans, aufgenommen von audioversum und Soundhouse Tonproduktionen GmbH; Übersetzung: Louise Carleton-Gertsch.
Deutsche Fassung online ab Dezember 2007, Gefördert von der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. Die Seite wurde mit Flash programmiert.September 2008 |
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