Gerhard Tarmann, Naturwissenschaftliche Sammlungen,
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Gerhard Tarman stellt in seinem Beitrag die Biodatenbank der Naturwissenschaftlichen Sammlungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum vor. Dies ist kein Beispiel für den Einsatz von E-Learning in der Kunst- und Kulturvermittlung im engeren Sinn, sondern zeigt, wie digitale Medien im Museum eingesetzt werden. Vielleicht werden auch andere Institutionen angeregt, über Ihre Erfahrungen mit digitalen Medien in der Museums- oder Archivarbeit zu berichten. (Abbildung: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Karte aus den Osttiroler NP Hohe Tauern mit allen Fundpunkten in der Datenbank)
Museen sind nicht nur Bewahrer und Schausteller wertvoller Kulturobjekte, sie sind auch bedeutende Dokumentationszentren. Im Ferdinandeum befinden sich rund 1,5 Millionen naturkundliche Objekte. Jedes dieser Originale ist ein Beweisstück, dass eine gewisse Pflanze oder ein Tier an einer bestimmten Stelle zu einem gewissen Zeitpunkt tatsächlich vorgekommen ist. Daneben gibt es reichhaltige Archive von Beobachtungsdaten, wie Tagebücher, Sammellisten, diverse Karteien und Fotoarchive.
Um diese Fülle an Information übersichtlich zugänglich und abrufbar zu machen, führt das Ferdinandeum seit nunmehr 21 Jahren eine Biodiversitätsdatenbank, die zur Sammlungsverwaltung und als reichhaltige Informationsquelle für das Vorkommen von Pflanzen und Tieren in Tirol und im gesamten Alpenraum zur Verfügung steht. Mit der modernen Software BIOOFFICE können sowohl Detailinformation über jede einzelne Art, als auch über Artenvorkommen in bestimmten Gebieten rasch zugänglich gemacht werden. Selbst die Beantwortung vernetzter Abfragen ist rasch möglich.
Alpenverbreitung Apollofalter
(Foto: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum)
Ein großer Vorteil von BIOOFFICE ist, dass man nicht nur Verbreitungskarten in Punkt- und Rasterform für eine oder mehrere Arten erstellen kann, man kann auch auf Mausklick vom Kartenpunkt auf eine Fülle von Originalinformation zurückgreifen, auch auf Bilddateien von Lebensräumen und Arten.
Die inzwischen auf über 1 Million Datensätze angewendete Biodiversitätsdatenbank des Ferdinandeums ist heute eine unverzichtbare Informationsquelle für die Beurteilung von Veränderungen in den Lebensräumen der Alpen im Laufe der letzten Jahrzehnte. Sie ist in mehrere nationale wie internationale Netzwerke eingebunden.