KUKUK
Kunst Kultur Kommunikation

Zur Bedeutung der Neuen Medien für die Kunst- und Kulturvermittlung im Museum und Archiv. Ein Statusbericht

Marion R. Gruber


Auf der Tagung Be Aware of the Media. Medien zwischen Bildungsanspruch, Empowerment und Kritik sprach Marion R. Gruber über das Forschungsprojekt KUKUK und dessen Ergebnisse. Der Vortrag wurde 2008 im Tagungsband der Konferenz publiziert.

Be Aware of the Media. Medien zwischen Bildungsanspruch, Empowerment und Kritik.
Tagung zu Geschichte, Status quo und Perspektiven der Medienpädagogik in Österreich.
21.4.-22.4.2006, Aktion Film Salzburg und 3.11.-4.11.2006, Donau-Universität Krems.


Zusammenfassung des Vortrags
Zur Bedeutung der Neuen Medien für die Kunst- und Kulturvermittlung im Museum und Archiv. Ein Statusbericht

Kommunikation und Vermittlung sind für moderne Archive und Museen inzwischen genauso bedeutsam wie die klassischen Aufgaben des Sammelns, Bewahrens und Ausstellens. Um langfristig das künstlerische und kulturelle Erbe den jüngeren Zielgruppen zugänglich zu machen, ist die Verwendung der Neuen Medien besonders geeignet.

Das Projekt KUKUK - Kunst, Kultur, Kommunikation thematisiert die Kunst- und Kulturvermittlung (KKV) mit digitalen Medien. Im Speziellen wird der Frage nachgegangen, wie E-Learning-Methoden und -Technologien für diese Aufgabe verwendet werden können. KUKUK dient dazu, E-Learning mit der konkreten Bedarfslage und dem Expertenwissen in Archiven und Museen zu verbinden. Dabei werden die Bedürfnisse dieser Institutionen bei der Vorbereitung einer Umsetzung von E-Learning für eine erweiterte Benutzer- bzw. Besucherkommunikation einbezogen. Ebenso werden die verschiedenen Kontexte der einzelnen Institutionen, der Individuen sowie des zu vermittelnden Objektes für den Kommunikationsprozess berücksichtigt.

Zum derzeitigen Stand des Medieneinsatzes in der Kunst- und Kulturvermittlung wurden Tiroler Archive und Museen online befragt. Anhand der Ergebnisse dieser Erhebung können Rückschlüsse auf die Situation der KKV in den Tiroler Kunst- und Kulturinstitutionen gezogen werden:

1.
Kunst- und Kulturvermittlung findet immer im jeweiligen Kontext der Institution statt, in der sie praktiziert wird. In diesem Kontext wirken soziale und finanzielle Rahmenbedingungen, welche die Möglichkeiten der Vermittlungsarbeit mit und ohne Neue Medien beeinflussen. Zusätzlich wurde die wachsende Bedeutung der KKV in Archiven analysiert.

2.
Aufgrund der institutionellen Rahmenbedingungen können derzeit verschiedene Einsatzgebiete Neuer Medien in der Vermittlungsarbeit ausgemacht werden. Die Ergebnisse der Studie des Projekts KUKUK zeigen diesen unterschiedlichen Einsatz in Archiven und Museen, was auch auf ein divergierendes Verständnis des Vermittlungsbegriffs hinweist.

3.
Ein Ziel von KUKUK ist der Abgleich der Möglichkeiten von E-Learning mit den praktischen Anforderungen und Bedürfnissen in Archiven und Museen. Daher wurde auch nach den Visionen zur Verwendung von E-Learning in der Kunst- und Kulturvermittlung gefragt. Einerseits wurde danach gefragt, was E-Learning in der KKV sein soll, andererseits aber auch, was es nicht sein darf. Die Daten zeigen, dass E-Learning immer in das Gesamtkonzept der Institution integriert werden muss, unabhängig von der Art dieser kulturellen Einrichtung.

4.
Die Gründe, warum E-Learning in Archiven und Museen wenig Relevanz hat, sind nicht allein technischer, sondern finanzieller wie personeller Natur. Einer positiven Einstellung zu E-Learning in der Kunst- und Kulturvermittlung stehen verschiedene Hindernisse für den Medieneinsatz in der Vermittlungsarbeit gegenüber. Diese hängen wiederum mit den bereits erwähnten sozialen und finanziellen Rahmenbedingungen zusammen.

Download Zusammenfassung


Der Artikel erschien im Tagungsband der Tagung Be Aware of the Media. Medien zwischen Bildungsanspruch, Empowerment und Kritik:

Gruber, M. R. (2008). Zur Bedeutung der neuen Medien für die Kunst- und Kulturvermittlung im Museum und Archiv. In: Blaschitz, E. & Seibt, M. (Hrsg.), Medienbildung in Österreich. Historische und aktuelle Entwicklungen, theoretische Positionen, Praxis (S. 321-331). Münster, Wien: LIT-Verlag.
Zurück zur Artikelauswahl
Zum Seitenanfang