KUKUK
Kunst Kultur Kommunikation

Digitale Medien in der Kunst- und Kulturvermittlung - Zum derzeitigen Stand des E-Learning-Einsatzes in Museen und Archiven

Marion R. Gruber


Schlussbemerkungen

Die bisherige Forschung hat ergeben, dass Angebote der Kunst- und Kulturvermittlung mit digitalen Medien häufig speziell für eine Ausstellung oder eine Institution entwickelt wurden. Diese Lösungen stehen in der Tradition von Ausstellungskatalogen oder CD-Roms und lassen sich nur eingeschränkt an die Anforderungen einer anderen Institution anpassen. Vorhandene E-Learning-Angebote zeigen sich als Spezialanwendungen mit geringer Flexibilität und wenigen Erweiterungsmöglichkeiten. Diese Spezialisierung schränkt speziell die Übernahme solcher Konzepte durch andere Institutionen stark ein. Darüber hinaus setzen die existierenden Anwendungen eine detaillierte Modellierung des Vermittlungskonzepts voraus. Bei der Recherche wurden keine Programme oder digitale Vermittlungswerkzeuge gefunden, die eine Entwicklung von Lernangeboten im laufenden Arbeitsprozess ermöglichen. Entsprechend ist Innovation in der Kunst- und Kulturvermittlung durch den Einsatz neuer Technologien geprägt, hinter dem die Bildungs- und Erziehungsziele der Institution zurückbleiben.

Auffallend ist, dass vermehrt verschiedene Technologien und Techniken mit einander verknüpft werden (z. B. 3D-Simulation mit Spiel und Internetpräsentation wie bei der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden @ Second Life) und neue Technik-Trends (z. B. das Podcasting) für die Vermittlung von Kunst und Kultur aufgegriffen werden. Somit reagieren Museen und Archive auf neue Entwicklungen in dieser durch einen raschen technischen Wandel geprägten Zeit. Die Einsatzbereiche umfassen Web2.0 ebenso wie Social Software. Techniken wie Web-Logs, WIKIs und Social Bookmarking ermöglichen den Benutzern die Erstellung des eigenen Contents (User-generated Content). Dieser ist jedoch nicht widerspruchsfrei mit den Praktiken und Anforderungen der Kunst- und Kulturvermittlung von Museen und Archiven in Einklang zu bringen.

Weiters ist festzustellen, dass es keine klare Zuordnung vorhandener Angebote zu bestimmte Rubriken wie virtuelles Museum, virtuelles Archiv, E-Learning-Angebot oder Informationsangebot und Recherche-Möglichkeit gibt. Eine Systematik anhand lerntechnologischer Kriterien ist nicht vorhanden, die Vielfalt der Lösungen deutet aber darauf hin, dass die Praxis des Medieneinsatzes in der Kunst- und Kulturvermittlung durch eine technologie-zentrierte Systematik nur unscharf erfasst werden kann. Somit ist die hier vorgenommene Einteilung keine Systematisierung im engeren Sinn und erhebt deshalb nicht den Anspruch an Korrektheit und Vollständigkeit. Es ist vielmehr der Versuch, einen Überblick zum Einsatz digitaler Medien in der Kunst- und Kulturvermittlung von Museen und Archiven zu schaffen. In Zukunft ist jedoch eine eingehende Analyse der didaktischen und kommunikativen Faktoren der Vermittlungsarbeit mit digitalen Medien notwendig.

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Inhalt

Vorwort

Akustische Führungssysteme im Museum
Audioguide
Audiovisuelles Environment
iPod und Podcast

Computergestützte Besucherinformationssysteme
Multimediaterminals
CD-Rom und DVD
Personal Digital Assistant im Ausstellungsraum
3D-Simulation

Internetpräsentationen
Virtuelles Museum
Virtuelles Archiv
E-Learning-Angebote im Internet

Schlussbemerkungen


Zitierhinweis

Gruber, Marion R. (2007). Digitale Medien in der Kunst- und Kulturvermittlung - Zum derzeitigen Stand des E-Learning-Einsatzes in Museen und Archiven. Schlussbemerkungen. Webseite (http://kukuk.lo-f.at/gruber-diss_beispiele_schlussbemerkungen.html), zuletzt geändert am: 30.6.2007.
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