KUKUK - Einfach praktisch! ist eine Plattform, die Personen und Kunst- und Kulturinstitutionen die Möglichkeit bietet, ihre praktische Arbeit beispielsweise im Museum oder im Archiv einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Die veröffentlichten Beiträge beschreiben Best Practices, weisen auf Vor- oder Nachteile des Einsatzes digitaler Medien in der Kunst- und Kulturvermittlung hin und sollen Interessierten Informationen bieten und/oder zum Selbstausprobieren anregen. KUKUK - Einfach praktisch! ist ein kostenloses Service für alle Museen, Archive und Bildungsinstitutionen sowie für Personen, die in diesen Institutionen arbeiten, um ihre Erfahrungen über die institutionellen Grenzen hinaus zu verbreiten.
Bei den Beiträgen soll es sich um Praxisbeispiele aus der Vermittlungs- und Bildungsarbeit handeln, ebenso um Beispiele des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien in der täglichen Arbeit. Gemeint sind Schulprojekte oder Projekte zum Einsatz digitaler Medien in der Kunst- und Kulturvermittlung (z. B. Mobile-Apps oder Online-Projekte), aber auch Archivierungsprojekte oder digitale Techniken und Methoden für die Erschließung von Kunst- und Kulturgut.
Mitmachen - ja! Was tun?
Die Beschreibung der Projekte bzw. der Beiträge sollte eine A4-Seite nicht überschreiten. Wenn der Beitrag Abbildungen enthält, müssen die Fotorechte angeführt werden. Links, die zur betreffenden Homepage führen, müssen ebenfalls angegeben werden. Der Name des Autors und der Institution sowie die Angabe des Ortes dürfen bei der Einsendung des Beitrags nicht fehlen. Die Beiträge sind an Marion Gruber per E-Mail mit dem Betreff KUKUK - Einfach praktisch! zu senden.
Besten Dank für Ihre Einsendung!
Adrian Siedentopf und Simon Hamper, Holzknechtmuseum Ruhpolding
Vinzenz heißt das Maskottchen des Holzknechtmuseums Ruhpolding. Er ist der kleinste Museumspädagoge der Welt und lädt ein zu einer Museumsreise. Über die Gewinnung des Rohstoffes Holz weiß Vinzenz viel. Jetzt stellt er sich die Frage, was mit den vielen Baumstämmen passiert ist, die über die Jahrhunderte gefällt wurden. Um Antworten zu bekommen, besucht Vinzenz seit Januar 2017 viele Museen, die ihn eingeladen haben. Sie erzählen mit ihm als Protagonisten auf Facebook, Twitter & Co. Geschichten rund um das Thema Holz und vermitteln dabei auf unterhaltsame Weise jede Menge Wissen.
Andreas Rudigier, Montafoner Museen
Der Einsatz digitaler Medien in der Vermittlungs- und Bildungsarbeit von Museen macht dann Sinn, wenn für die Vermittlungsaktion ein Mehrwert entsteht. Dies kann bereits mit geringen technischen Mitteln gelingen - wie beispielsweise durch den Einsatz einer Powerpointpräsentation für den Vergleich mehrerer Bilder. Wichtig ist, dass der Medieneinsatz in das Vermittlungs- und Bildungskonzept eingebettet und ein Baustein im didaktischen Gesamtkomplex ist. Der Beitrag von Andreas Rudigier beschreibt ein schönes und durchdachtes Beispiel für diese Vorgehensweise. (Foto: Montafoner Museen)
Franz X. Eder und Karl Vocelka, Schlossmuseum Schönbrunn
Die Welt der Habsburger ist als virtuelle Ausstellung konzipiert und thematisiert die Geschichte der Habsburger und ihrer Zeit. Historische Personen und Orte, die mit der Dynastie in Verbindung stehen, werden ebenso beleuchtet wie die wirtschaftlichen, sozialen, politischen, kulturellen und mentalen Gegebenheiten der jeweiligen Epoche. Neben klassischen Ausstellungsobjekten und -texten werden auch vielfältige Kontextinformationen geboten und multimediale Zugänge eröffnet.
Karl Wiesauer, Tiroler Kunstkataster
Der Tiroler Kunstkataster, die Kulturgüterdokumentation des Landes, bietet seit 2009 eine virtuelle Kulturwanderung durch Tirol im Internet an. Auf der Seite Kulturraum Tirol erfährt man interessante Zusammenhänge und Details aus dem breiten Spektrum der Tiroler Kulturgeschichte. Die Bewahrung des kulturellen Erbes ist ein zentrales Anliegen des Landes Tirol. Voraussetzung dafür ist die systematische Erfassung aller materiellen Kulturgüter in Nord- und Osttirol. Diese Aufgabe erfüllt der seit 1968 bestehende Tiroler Kunstkataster in der Abteilung Kultur. Kulturraum Tirol ist eine Visitenkarte für die dokumentarische Arbeit des Tiroler Kunstkatasters.
Alexander Sturn und Bruno Winkler, Montafoner Heimatmuseum
Sich sammeln. So der Titel des spannenden und prämierten Projektes, zu dem drei Schülergruppen aus dem Montafon eingeladen waren. Gruppen der Hauptschule Schruns Dorf und der Polytechnischen Schule setzten sich im Rahmen dieses österreichweiten Bildungsprojekts mit Alltagskultur auseinander. Das von einer Fachjury in Wien ausgezeichnete Ergebnis ist eine erstaunliche Homepage zum Thema "Sammeln".
Manfred Tschaikner, Vorarlberger Landesarchiv
Das Vorarlberger Landesarchiv verfügt seit April 2008 in Form einer offiziellen Präsentation als erstes Archiv eines österreichischen Bundeslandes über allgemein zugängliche Digitalisate seines gesamten Urkundenbestandes. Nach der Verfilmung der Urkunden in den Neunzigerjahren, um modernen Sicherheitsanforderungen zu entsprechen, nutzt das Vorarlberger Landesarchiv nun die technischen Möglichkeiten für die Präsentation seines Urkundenbestandes im Internet. Die Digitalisate sind über die Internetadresse des Projekts www.MOnasteriuM.net, welches als virtuelles Archiv Zugang zu über 100.000 Urkunden bietet, abrufbar. Manfred Tschaikner berichtet in seinem Beitrag über das Projekt MOnasteriuM.net und die Vereinheitlichung, Digitalisierung und Präsentation des Urkundenbestandes im Vorarlberger Landesarchiv. (Abbildung: Webseite MOnasteriuM.net)
Karsten Kühnel, Bundesarchiv
Das Informationsportal "Zwangsarbeit im NS-Staat" wird vom Bundesarchiv in Zusammenarbeit mit zahlreichen archivischen Einrichtungen im In- und Ausland inhaltlich bearbeitet und technisch umgesetzt. Dieses Projekt wird von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" finanziert und richtet sich an die ehemaligen ZwangsarbeiterInnen und ihre Angehörigen, an die historisch interessierte Öffentlichkeit sowie an die wissenschaftliche und heimatkundliche Forschung.
Martin Wolpers, Fraunhofer FIT
MACE (Metadata for Architectural Contents in Europe) ist ein Internetportal, welches die Datenbestände verschiedener Architektur-Archive zusammenführt und diese über Metadaten interessierten Personen, ArchitekturstudentInnen sowie PraktikerInnen zugänglich macht. Martin Wolpers, MACE Projektleiter, beschreibt in seinem Beitrag die Ziele, Ansätze und die verschiedenen Vorteile von MACE. (Abbildung: Detailansicht Webseite MACE, FH Potsdam)
Julia Ronge, Beethoven-Haus Bonn
"Hallo Beethoven" heißt die Internetseite des Beethoven-Hauses Bonn für Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis dreizehn Jahren. Auf unterhaltsame und spielerische Weise lernen sie Ludwig van Beethoven kennen und können über verschiedene Themen seine Lebenswelt erschließen. Witzige, zum Teil animierte Illustrationen, eine liebevolle Gestaltung, interaktive Dialoge, Musik und gesprochene Originalzitate umrahmen die spannend erzählte Lebensgeschichte Beethovens.
Marion R. Gruber, Kunsthaus Graz
Mit dem SpaceGuide hat das Kunsthaus Graz den Wunsch vieler BesucherInnen realisiert, sich unabhängig durch den Ausstellungsraum oder durch das Gebäude bewegen zu können, ohne auf fachlich aufbereitete Informationen verzichten zu müssen. Er bietet Informationen zu ausstellungsrelevanten Themen, zu einzelnen Exponaten und zur Architektur des Hauses und wird durch die GuideStation ergänzt, die zusätzliche Informationen bereit hält. (Foto: Kunsthaus Graz)
Werner Matt, Stadtarchiv Dornbirn
Das Stadtarchiv Dornbirn hat Anfang Mai 2008 das Dornbirn Lexikon der Öffentlichkeit präsentiert. Werner Matt berichtet in seinem Artikel über Erfahrungen und Strategien mit Datenbanken im Internet am Beispiel des Stadtarchivs Dornbirn. Das Projekt Dornbirn Lexikon zeigt, wie Archivalien und Forschungsergebnisse durch digitale Medien, im besonderen durch das Internet, öffentlich zugänglich gemacht werden. Die aktive Beteiligung der Bevölkerung nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein.
Reto Marti, stellvertretender Kantonsarchäologe Basel-Landschaft und Jörg Hampe, Leiter zentrale Dienste, Liestal
In der Archäologie Baselland und im Museum.BL wird ADAM, das Administrations- und Dokumentationssystem für Archäologie und Museum, zur Erfassung der Grabungsfunde und Sammlungsbestände eingesetzt. Mit diesem System stehen alle relevanten Informationen zur weiteren Bearbeitung, wissenschaftlichen Auswertung und Publikation schnell und dauerhaft zur Verfügung. Geplant ist auch eine Anbindung des Gesamtsystems an ein Webinterface, das die reichhaltigen Sammlungsbestände und Dokumente der Archäologie Baselland und des Museum.BL für Interessierte online zugänglich macht. Dieser Beitrag zeigt, wie von einem Digitalisierungsprojekt ausgehend, Potentiale für Kunst- und Kulturvermittlung erschlossen werden.
J. Georg Friebe, c/o inatura Erlebnis Naturschau GmbH, Dornbirn
Das Drachen-Bestiar ist eine im Laufe der Zeit gewachsene Webseite. Sie bietet seit 1996 reichhaltige Informationen, Bildmaterial und vor allem das Wissen über Drachen. Dieses Projekt demonstriert, was mit geringen Mitteln geleistet und als Praktiker ohne große IT-Kenntnisse realisiert werden kann. Denn viele scheitern schon beim ersten Schritt: Sie trauen sich nicht zu, selbst aktiv zu werden und ihre Ideen umzusetzen.
(Foto: J. G. Friebe)
Gabriele Fröschl, Österreichische Mediathek
Die Webausstellungen der Österreichischen Mediathek haben in den letzten Jahren deren Archive für ein breites Publikum geöffnet. Dies soll mit www.akustische-chronik.at weitergeführt werden. Dieses Web-Portal bietet eine umfangreiche multimediale Darstellung österreichischer Zeitgeschichte. Hunderte Tonaufnahmen und Videos illustrieren die österreichische Geschichte von 1900 bis 2000. Der akustische Eindruck wird durch reichhaltiges Bildmaterial und Chronikdaten ergänzt.
Monika Dreykorn, Projektbüro schule@museum
Museen sind Schatzhäuser für Kunst, Geschichte und Kultur. Die dort befindlichen Schätze sollen Schüler und Schülerinnen dazu anregen, die Museumsobjekte mit Computer und Internet zum Leben zu erwecken. Durch jährliche Ausschreibungen von Wettbewerben will die Initiative schule@museum die Kooperation zwischen Schule und Museum initiieren. Eines dieser Projekte ist 1000xHeimat, über welches Monika Dreykorn in ihrem Beitrag berichtet. Die Schüler und Schülerinnen sollen durch die Arbeit an solchen Multimediaprojekten von Betrachtern zu Akteuren werden. Dabei soll der experimentelle Zugang mit Computer und Internet zum besseren Kulturverständnis führen, nachhaltig Interesse und Begeisterung wecken sowie der Grundstein für eine dauerhafte Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe bilden.
(Foto: schule@museum)
Andreas Henning, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besitzt seit kurzem ein virtuelles Gegenstück in der Online-Welt von Second Life®. Dort sind die prächtigen Räume des Museums dreidimensional und maßstabsgetreu nachgebildet. In den virtuellen Räumen können die 750 Meisterwerke rund um die Uhr betrachtet werden, wobei zusätzlich Informationen zugänglich sind. Andreas Henning stellt in seinem Beitrag dieses innovative Projekt vor und bietet durch verschiedene Abbildungen Einblicke in die virtuelle Welt der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden @ Second Life.
Gerfried Stocker, Ars Electronica Center
Gerfried Stocker, künstlerischer Leiter des Ars Electroncia Center, thematisiert in seinem Beitrag die Vermittlung von Wissenschaft und den Einfluss moderner Informationsstrategien auf die Vermittlung im Allgemeinen. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie die Qualitäten eines realen Museums mit den medial vermittelten Informationsprozessen verbunden werden können. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Ars Electronica Center beschreibt Stocker einzelne Installationen im Museum, die zum spielerischen Benutzen und aktiven Aneignen von Wissen einladen.
(Foto: Ars Electronica Center)
Gerhard Tarmann, Naturwissenschaftliche Sammlungen,
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Gerhard Tarman stellt in seinem Beitrag die Biodatenbank der Naturwissenschaftlichen Sammlungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum vor. Dies ist kein Beispiel für den Einsatz von E-Learning in der Kunst- und Kulturvermittlung im engeren Sinn, sondern zeigt, wie digitale Medien im Museum eingesetzt werden. Vielleicht werden auch andere Institutionen angeregt, über Ihre Erfahrungen mit digitalen Medien in der Museums- oder Archivarbeit zu berichten. (Abbildung: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Karte aus den Osttiroler NP Hohe Tauern mit allen Fundpunkten in der Datenbank)
Thomas Kasebacher, Projektleiter
Das Online-Projekt Wege durch ein Museum hatte es sich zum Ziel gesetzt, Schulen mit Museen zusammen zu bringen, den SchülerInnen neue Zugänge zu Ausstellungen zu ermöglichen und diese in einem kreativen Prozess aufzuarbeiten. Dabei erstellten die SchülerInnen mit ihren Mobiltelefonen kurze Filme, die auf der von den SchülerInnen selbst programmierten Webseite präsentiert werden.
Christian Ganzer,
ZOOM Kindermuseum
Das Projekt ZOOMBlox ist ein Blogger-Forum für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 15 Jahren. Auf der interaktiven Webseite www.zoomblox.at gestalten die Kinder und Jugendlichen ihre eigenen Blogs und rufen damit eine Blogger-Gemeinschaft ins Leben.
(Abbildung: ZOOM Kindermuseum)
Winfried Nußbaummüller, Kunsthaus Bregenz
Winfried Nußbaummüller stellt das Schülerprojekt Audioguide vor. SchülerInnen aus drei verschiedenen Schulen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben einen Architektur-Audioguide für SchülerInnen entwickelt. Dieses Projekt wurde in Kooperation mit Museum Online realisiert. Durch den Architektur-Audioguide soll die Architektur des Kunsthauses auf eine besondere Weise erlebt werden. Nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Gehör. Dabei wurde bei der Erstellung die Aufmerksamkeit auf die Akustik des Kunsthaus Bregenz gelenkt.
Andreas Rudigier, Montafoner Heimatmuseum Schruns und Montafon Archiv
Das Projekt Lesen Lernen wurde von der Hauptschule Schruns-Grüt mit dem Montafoner Heimatmuseum in Schruns durchgeführt. Die Jugendlichen sollten unter dem Motto Schätze finden und heben dazu angehalten werden, historische Schätze in Schrift und Bild bei ihren eigenen Vorfahren zu finden. Dazu wurde auch das 2002 neu eingerichteten Montafon Archiv im Montafoner Heimatmuseum genutzt. Ziel dieses Projekts war die Verbesserung der Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern. (Foto: Andreas Rudigier)
Harald Rhomberg, Stadtarchiv Dornbirn
Als erstes Praxisbeispiel wird die Dornbirner Geschichtswerkstatt vorgestellt. Sie ist eine offene Interessensgemeinschaft, die jedem Bürger, der ein Thema der Dornbirner Stadtgeschichte erforscht oder sich einfach nur informieren möchte, eine Plattform bietet. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Dornbirn bildet die Geschichtswerkstatt eine interessante Möglichkeit, der Bevölkerung auf spannende Weise Stadtgeschichte zu vermitteln.